Raumdesinfektion – verschiedene Verfahren für ein optimales Ergebnis

Raumdesinfektion – verschiedene Verfahren für ein optimales ErgebnisDie Corona-Pandemie und das Virus Covid-19 hat uns gezeigt, wie anfällig wir sein können. Viren, Bakterien, Pilze, Sporen und Keime umgeben uns ununterbrochen und die meisten dieser Mikroorganismen fügen uns keinen gesundheitlichen Schaden zu. Ganz im Gegenteil. Viele davon helfen uns dabei unser Immunsystem „in Gang zu halten“.

Was ist aber mit unseren Mitmenschen, deren Immunsystem aufgrund von Alter oder Krankheit angegriffen und nicht mehr intakt ist? Hier können auch die vermeintlich unschädlichen Organismen zu schweren Krankheiten führen.

Um einen gewissen Schutz zu gewährleisten, ist eine gründliche Reinigung oder  Desinfektion anzuraten. Vor Allem dort, wo viele Menschen aufeinander treffen, wo kein ausreichender Austausch von Frischluft gewährleistet werden kann oder wo einzelne Gegenstände von verschiedenen Menschen benutzt werden.

Kennen Sie den Film „Planet der Affen – Prevolution“? In der Schlusssequenz wird die Gefahr einer rasanten Verbreitung eines Virus dargestellt. Ein einzelner Betroffener kann unwissend eine weltweite Pandemie auslösen. Und hier wären wir dann beim Schlagwort „Infektionskette“, die es gilt zu unterbrechen.

Eine Desinfektion trägt dazu bei, krankmachende Mikroorganismen zu reduzieren oder,  im besten Fall, abzutöten. Behandelt werden sollten belebte Oberflächen, wie Hände zum Beispiel, und unbelebte Oberfläche, wie Arbeitsflächen, Fußböden oder Gegenstände des täglichen Bedarfs, Türklinken, Lichtschalter etc. Hier spricht man von einer sogenannten Oberflächendesinfektion.

Die Raumluft, welche die Aerosole mit den Erregern transportiert und ebenfalls übertragen kann, wird bei der Oberflächendesinfektion nicht berücksichtigt. Geschlossene Räume, mit unzureichender Lüftung und Frischluftzufuhr, können hohe Konzentrationen von krankmachenden Mikroorganismen aufweisen. Diese Schwebeteilchen sinken mit Zeit dann wieder auf die bereits desinfizierten Oberflächen hinab, welche dann erneut kontaminiert werden.  Oder Sie atmen die belastete Luft mit seinen Erregern direkt ein. Hier ist es eigentlich unumgänglich, die Raumluft ebenso zu desinfizieren bzw. zu reinigen und somit eine komplette Raumdesinfektion zu erhalten.

Mit dieser kleinen Übersicht möchten wir Ihnen einen Überblick in die Möglichkeiten einer kompletten Raumdesinfektion geben.

Verschiedene Verfahren zur Desinfektion

Man unterscheidet zwischen einer chemischen Desinfektion und einer physikalischen Desinfektion.

Bei der chemischen Variante kommen verschiede Desinfektionsmittel zur Anwendung. Die Methode der physikalischen Desinfektion basiert auf Einsatz von Hitze, Strahlung, Kälte oder Filterung.

Chemische Desinfektionsmaßnahmen

Beim Einsatz von chemischen Desinfektionsmitteln ist die richtige Konzentration das „A und O“, um den Viren entgegenzutreten. Eine zu hohe Konzentration bekämpft nicht nur die Krankmacher; sie kann auch der eigenen Gesundheit und der Umwelt schaden. Viele Desinfektionsmittel können Reizungen der Haut und der Atemwege hervorrufen. Allergien, Ekzeme und im schlimmsten Fall können Vergiftungen auftreten. Eventuell entstehende Dämpfe reizen die Augen und die Schleimhäute.

Gelangen hohe Konzentrationen der chemischen Mittel in den Wasserkreislauf bzw. in die Abwässer, kann die biologische Wasseraufbereitung beeinträchtigt werden und wichtige Wasserorganismen können Schaden davon tragen.

Bei einer Unterdosierung ist eine ausreichende Wirkung gegen die Erreger nicht mehr gegeben. Die Mikroorganismen können überleben und sogar Resistenzen gegen die Mittel entwickeln, so dass diese irgendwann komplett unwirksam werden bzw. zu Mutationen der Erreger beitragen.

Physikalische Desinfektionsmaßnahmen

Zu den physikalischen Maßnahmen zählen als thermische Desinfektion das bereits erwähnte „Abkochen“.

Das Abtöten von Viren durch Bestrahlung mit UV-Licht oder Gammastrahlen zählt ebenfalls zur physikalischen Desinfizierung.

Bei einer mechanischen Desinfektion werden die Krankheitserreger unteranderem unschädlich gemacht, indem sie zum Beispiel „herausgefiltert“ werden.

Durch Einsatz von Temperaturen von unter 100° C definiert sich die Plasmadesinfektion. Sie kennen sicherlich das „Vereisen“ von Warzen, was im groben gesehen, dieser Desinfektion entspricht. Die Erreger werden durch kurzfristige, sehr hohe Kältezufuhr abgetötet.

Geräte zur Raumdesinfektion im gewerblichen, öffentlichen oder medizinischen Bereich

Da sich das Preisniveau von Geräten zur kompletten Raumdesinfektion eher im sehr hohen Bereich befindet, ist eine Anschaffung für den Privathaushalt eher unwahrscheinlich bzw. nicht rentable. Mit Anschaffungspreisen im drei- bis vierstelligen Bereich muss man rechnen.

Wir möchten Ihnen dennoch das eine oder andere Gerät vorstellen, das im medizinischen Bereich, in Großküchen, Kindergärten, Schulen, Hotels oder ähnlichen Einrichtungen zum Einsatz kommen kann.

Der Hersteller MoveoMed hat mit dem Nocospray 2 ein Diffusionsgerät am Markt, das durch Trockenvernebelung sein Desinfektionsmittel in die Raumluft abgibt. Durch die Vernebelung werden die desinfizierenden Partikel gleichmäßig im Raum verteilt und erreichen auch abgelegene Stellen hinter Schränken oder anderen Einrichtungsgegenständen. Räume von 10 m² bis 1.000 m² können so behandelt werden. Nach durchgeführter Desinfektion schaltet sich dieses Gerät automatisch ab.

Das Luft- und Oberflächendesinfektionsgerät von Wellisair hat eine Reichweite von 50 m² – 60 m² und verspricht gemäß Herstellerangaben, dass bis zu 99% der Bakterien, Milben, Pollen oder Pilzen eliminiert werden. Die Wirksamkeit gegen die Covid-19 Viren wird expliziert erwähnt. Mit einem Luftqualitätssensor ausgestattet, kann man die aktuelle Luftqualität im Raum im Auge behalten. Schlechte Gerüche werden obendrein beseitigt, so der Hersteller.

Durch eine Luftumwälzung  von 5 mal pro Stunde, bei Räumen bis zu etwa 14,4 m² reduziert das Luftdesinfektionsgerät AG300 von der Firma Airgle zuverlässig in der Luft befindliche Krankheitserreger. Durch seinen Tragegriff ist das Gerät portable einsetzbar und entfernt im gewünschten Raum zusätzlich zu Staub und Pollen auch Gerüche, Allergene und Chemikalien.

Eine gründliche und umfassende Raumluftreinigung verspricht der AirDoctor Luftsterilisator. Haare, Staub, Bakterien, Viren, in der Luft befindliche Chemikalien werden durch spezielle Filterung der Luft aufgenommen und reduziert bzw. beseitigt. Ohne Einsatz von Chemikalien, sondern auf Prinzip der UV-LED Fotokatalyse werden auch Influenza- und Corona-Viren unschädlich gemacht. Der Lüfter kann auf 8 verschiedenen Geschwindigkeiten eingestellt werden, um einen Raum von bis zu 200 m² zu reinigen. Auch dieses Gerät ist mit einem Qualitätssensor für die Luft ausgestattet.

Sollten Sie sich gegen ein eigenes Raumdesinfektionsgerät entscheiden, aber dennoch eine komplette Desinfektion für sinnvoll erachten, können Sie einen Desinfektionsservice beauftragen. Ausgebildete Fachkräfte werden dann die Örtlichkeiten besichtigen und entsprechende Desinfektionsmaßnahmen umsetzen. Zu einem maßgeschneiderten Desinfektionsverfahren gehört bei diesen Dienstleistern in der Regel der Einsatz von umweltfreundlichen Verfahren, ohne Belastung und Gefährdung von Mensch und Tier. Entsprechende Unternehmen finden Sie sicher auch in Ihrer Nähe. Machen Sie sich kundig und lassen Sie sich unverbindlich beraten.

Raumdesinfektion im privaten Bereich

Um sein privates Umfeld frei von gesundheitsschädlichen Erregern zu halten, ist immer noch die allgemeine Basishygiene die wirksamste und auch einfachste Methode. Regelmäßiges Händewaschen steht hier an oberster Stelle. Schäumen Sie Ihre nassen Hände gut 20 Sekunden mindestens mit normaler Seife ein. Vergessen Sie nicht, die Fingerzwischenräume und auch die Handrücken gründlich zu reinigen. Bei Bedarf können Sie natürlich eine Handdesinfektionsseife benutzen. Die Auswahl im Handel ist mehr als ausreichend, so dass man eventuell die „Qual der Wahl“ hat.

Benutzen Sie zur zusätzlichen Sicherheit Einmalhandtücher aus Papier, die Sie sofort entsorgen können oder wechseln entsprechend oft das Handtuch aus und geben es in die Kochwäsche. Ob Sie nach dem Abtrocknen noch ein zusätzliches Handdesinfektionsmittel benutzen möchten, bleibt in Ihrem Ermessen.

Sollten Sie unbelebte Oberflächen reinigen wollen, können Sie sparsam Desinfektionsmittel einsetzen. Als praktisch haben sich unter anderem Hygienetücher erwiesen. Diese Tücher sind bereits gebrauchsfertig mit einem Desinfektionsmittel benetzt und können schnell und problemlos genutzt werden, wenn Sie es für nötig halten. Türklinken, PC-Mäuse oder Schalter, die von mehreren Personen benutzt werden, können fix abgewischt werden.

Um die Luft in Ihrem Haus zu reinigen, sorgen Sie durch regelmäßiges und ausgiebiges Lüften für einen kompletten Austausch der vorhandenen Raumluft. So werden nicht nur schädigende Erreger, sondern auch Tabak-, Tier- und Essensgerüche „vom Winde verweht“.

Nun haben Sie einen kleinen Einblick in die Welt der Raumdesinfektion bekommen und wie Sie diese für sich umsetzen können.

Wir wünschen Ihnen weiterhin eine gute Gesundheit oder, wenn Sie gerade angeschlagen sind, gute Besserung.

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